PROZESSOPTIMIERUNG

Einführung Prozessoptimierungen

Prozesse sind nur so gut, wie sie entworfen, dokumentiert, implementiert, und eingehalten werden. Doch wie sieht die Realität oft aus? Mitarbeiter wissen nicht mehr weiter. Es gibt Rückfragen, Unklarheiten, Diskussionen. Unterbrüche, Störungen oder Havarien treten auf. Ersatzteile sind nicht verfügbar. Rohstoffqualitäten schwanken. Maschineneinstellungen müssen justiert werden. Aussenbedingungen fordern ihren Tribut. Es gibt verfahrenstechnische Schwachstellen, Kontaminationen oder logistische Probleme. Die spezifizierte Qualität wird nicht eingehalten. Anlagen werden eingefahren. Sie werden gereinigt und umgerüstet. Und bei allen diesen Beispielen verliert das Unternehmen Substanz und Geld.

Rahmen für Prozessoptimierungen

Prozessoptimierungen lassen sich in einem frei zu definierenden Rahmen oder aber in einer spezifischen Disziplin wie der Logistik realisieren. Ausgangspunkte können Schwachstellen, Kapazitätsengpässe oder erforderliche Kostenreduktionen sein. Ebenfalls die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit vermag den Ausschlag für eine Verlust Analyse zu geben. Sinnvoll kann fallweise die Durchführung einer breiteren Analyse sein, die auch konzeptionelle Potentiale aufdeckt. Oder ein erstes Projekt wird in einem begrenzten Rahmen als Fallbeispiel durchgeführt.

Datenbasis

Jede Analyse bedingt einerseits das Verständnis der relevanten Prozesse wie des Wertstroms oder des Herstellverfahrens. Parallel dazu ist eine Datenbasis erforderlich, mit der auftretende Verluste mit ihrem Stellenwert (Anteil an den Gesamtverlusten) festgestellt werden können. Von Vorteil sind in diesem Zusammenhang vorhandene Betriebsdatenerfassungen. Falls keine Daten vorhanden sind, müssen sie erhoben werden. Als mitentscheidende Disziplin ist die Darstellung und Visualisierung der relevanten Daten zu verstehen. Wie kann ich die Schlüsseldaten so aufbereiten, dass der Nutzer das grösstmögliche Verständnis der effektiven Situation hat, ohne dass er zusätzliche Abfragen und Untersuchungen machen muss? Die Daten sollten möglichst tagesaktuell sein.

Prozessoptimierungen

Ziel und Richtung ist die Optimierung der Prozesse im spezifizierten Rahmen inklusive deren Handhabung, bzw. dem Operating. Dazu werden konkrete Ziele gesetzt. Abläufe, Technik, Ergonomie als auch das Automationsniveau sind von Bedeutung. Obwohl ebenfalls unter dem Begriff «low cost automation» sehr viel möglich ist. Bei begrenzten Einsätzen kann es ein guter Ansatz sein, vorerst die wichtigsten drei Verlustarten drastisch zu reduzieren. Dazu gibt es verschiedenste methodische Ansätze. Sie reichen von einfachen «Problemlösungsstories» über komplexere Lösungsverfahren bis hin zu spezifischen Ansätzen, um bei definierten Aufgabenstellungen eine systematische Lösung erzeugen zu können. Neben der Analyse der Verluste bildet die Ermittlung der relevanten Ursachen einen zwingenden Prozessschritt. Erst damit lassen sich beispielsweise in einem Brainstorming mögliche Massnahmen ermitteln. Die Massnahmen werden anschliessend grafisch in eine Matrix mit den Dimensionen Kosten, Realisierungszeit und erwarteter Lösungsanteil eingetragen. Dies hilft, spezifische Massnahmen auszuwählen. Sie sollen mit einer hohen Priorität umgesetzt werden. Im Gesamtprozess werden, wie angedeutet, gewisse Sequenzen mit Workshops abgedeckt. Die laufende Überwachung des erzielten Fortschritts gegenüber den Zielsetzungen ist wichtig.

Selbstoptimierende Prozesse

Das Gebiet der selbstoptimierenden Prozesse liegt weitgehend brach. Viele Verfahren könnten durch entsprechende Steuerungen deutlich verbessert werden. Beispiele: Anfahren von Produktionsanlagen. Ausgleichen von Produktions- oder Rohstoffschwankungen. Kompensation von Umfeld Einflüssen wie Temperatur oder Feuchtigkeit etc. Um selbstoptimierende Prozesse zu gestalten sind die Kriterien ausschlaggebend, mit denen das Fertigprodukt beurteilt wird. Und die Frage ist, wie sie möglichst automatisch erfasst, bzw. gemessen werden können. Allerdings sind ebenfalls Lösungen möglich, bei denen Laboranalysen oder z.B. eine Verkostung inklusive Bewertung integriert werden. Der Zeitfaktor ist allerdings relevant. Die eigentliche Steuerung / Regelung kann entweder mit bekannten Beziehungen zwischen den Faktoren definiert, oder aber mit systematischen Parametervariationen so weit optimiert werden, dass eine effektive Regelung möglich ist.

Projektmanagement

Ohne ein griffiges Projektmanagement funktionieren auch Prozessoptimierungen nicht. Eine sinnvolle Planung, eine gute Kommunikation, eine Umsetzung, Massnahmenbildung und Realisierung, eine Projektsteuerung und eine laufende Erfolgsüberwachung sind wichtige Bestandteile eines Projekts. Daneben ist eine hohe Priorität als auch ein erklärter Wille zur Durchsetzung entscheidend.

Wie weit wurden in meinem Wertstrom Verluste detektiert und eliminiert? Eine Analyse mit umsetzbaren Erkenntnissen schafft Klarheit.

 

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